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Architektur Galerie Berlin

Riegler Riewe Die Tiefe der Fläche

In der Architekturkonzeption von Riegler Riewe bedeutet die Form fast nichts, die Handlung dagegen fast alles. Riegler Riewe arbeiten nicht an einer Architektur der schönen, der visuell beeindruckenden oder konstruktiv avantgardistischen Objekte. Sie arbeiten vielmehr an der den Nutzungsprozess aktivierenden und erweiternden Konditionierung von Raumstrukturen. Ihre Bauten bieten nicht die überwältigenden, ästhetisch perfektionierten Images, sie bieten dagegen eine in Raum und Zeit jeweils mehrdeutige Partitur des Erlebens und der Aneignung, der subjektiven und korporativen Definition von Raumkonstellationen. Es sind sozusagen relativ einfache Regale des komplexen Lebensvollzuges, in denen aber so undramatisch wie intelligent bestimmte Qualitäten bzw. Potenziale des Umgangs, des Umbauens oder der Umschichtung angelegt sind. So unterscheiden sich diese Regale von den funktionalistischen wie von den rationalistischen, von den ästhetisch-minimalistischen wie von den gestalthaft-autonomen Raumgestellen. Otto Kapfinger

Florian Riegler und Roger Riewe gründeten das gemeinsame Büro 1987 in Graz. Heute gehört Riegler Riewe zu den wichtigsten und einflussreichsten Büros in Österreich. Sie haben unter anderem folgende Projekte realisiert: Wohnbebauung Casa Nostra, Graz (1992), Flughafen Graz (1994), Wohnbebauung Strassgang, Graz (1994), Bundesinstitut für Sozialpädagogik, Baden (2000), Informations- und Elektrotechnische Institute der TU Graz (2000), Literaturhaus Graz (2003), Hauptbahnhof Innsbruck (2004), Eurospar, Leibnitz (2005) und Messe Halle A, Graz (2008). Aktuell planen sie das Schlesische Museum in Katowice.

Seit 2001 ist Roger Riewe Professor am Institut für Architekturtechnologie der TU Graz. Florian Riegler lehrt seit 2008 als Professor für Entwerfen und Baukonstruktion an der UdK Berlin. 2008 waren Riegler Riewe auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten.