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Architektur Galerie Berlin

Vorschaubild zu „Architektur + Fotografie II“
Eröffnung

Architektur + Fotografie II Iwan Baan / Jan Bitter / Hertha Hurnaus

Begrüßung: Ulrich Müller

Einführung: Andres Lepik

Die zweite Ausgabe des Formats Architektur+Fotografie stellt wieder drei Positionen zeitgenössischer Fotografen gegenüber, deren Schwerpunkt Architektur und Stadt ist. Während die klassische Architekturfotografie vornehmlich Gebäude als autonome Objekte in Szene setzt, liegt der Fokus der Ausstellung auf der Verhandlung von weiterführenden Bildkonzeptionen. Denn die ausgewählten Fotografen richten ihren Blick auf den städtebaulichen oder landschaftlichen Kontext, die Benutzung sowie auf das Moment des Entstehens von Architektur. Obwohl die Projekte dabei auch als ästhetisches Ereignis inszeniert werden berichten die gezeigten Fotografien darüber hinaus vornehmlich von deren Alltäglichkeit. Sie werden so zum Spiegelbild der Wahrnehmung durch die Fotografen selbst und spannen zugleich einen Bogen von der angewandten zur freien Arbeit.

Iwan Baan arbeitet mit einigen der weltweit einflussreichsten zeitgenössischen Architekten wie Herzog de Meuron, Rem Koolhaas und SANAA zusammen. Gleichzeitig widmet er sich seinen eigenen Projekten über gewöhnliche und informelle Städte, zum Beispiel in der ehemaligen Sowjetunion oder den Slums in Caracas, die für aktuelle Phänomene urbaner Lebensformen stehen. Ein Beispiel dafür ist das in der Ausstellung gezeigte Projekt Brasilia – Chandigarh. Es zeigt, wie unprätentiös und pragmatisch die Benutzer sich diese städtebaulichen und architektonischen Ikonen aneignen und zu ihrem Handlungsraum machen. Wie bei seinen angewandten Arbeiten rückt die Architektur auch hier scheinbar in den Hintergrund. Deren Bedeutung wird dadurch jedoch nicht geschmälert, sondern einem erweiterten Blickwinkel unterzogen.

Der Berliner Fotograf Jan Bitter zählt zu den bekanntesten deutschen Architekturfotografen. Zu seinen Auftraggebern zählen u.a. Wiel Arets, Daniel Liebskind und Sauerbruch Hutton. In seinen Arbeiten versucht er Architekturen so abzubilden, dass dem Betrachter ein möglichst realistisches Bild vermittelt wird. Während seiner Projektbesichtigungen dokumentiert er aber auch ausführlich den Prozess der Entstehung und diejenigen Momente, in denen das Gebäude für den Betrieb hergerichtet wird. Das Spannungsfeld dieser Zwischenzustände verdeutlichen die Bildpaare, die er aus der Kombination von Motiven verschiedener Projekte für die Ausstellung arrangiert hat. Dabei entstehen Collagen, die neue Zusammenhänge herstellen und zum prüfenden Hinsehen auffordern.

Eine weitere Herangehensweise zeigt Hertha Hurnaus, die für einige der wichtigsten Architekten in Österreich fotografiert (AllesWirdGut, Delugan Meissl, Querkraft). Diese ist u.a. dadurch geprägt, dass sie sowohl eigene Projekte verfolgt als auch für Auftraggeber aus anderen Genres arbeitet. In der Ausstellung ist eine Auswahl von Fotografien zu sehen, die für das Buch zum Architekturpreis Steiermark 2010 entstanden sind. Die Projekte wurden dafür vor allem in ihrem – überwiegend landschaftlichen – Kontext und als benutzte Gebäude porträtiert. Objekt und Kontext werden dabei als Einheit wahrgenommen. Die Konzentration auf diese strukturellen Informationen wird zusätzlich unterstützt durch die der Schwarzweißfotografie eigene Reduktion.

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