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Architektur Galerie Berlin

Vorschaubild zu „Cukrowicz Nachbaur“

Foto: Darko Todorovic

Eröffnung

Cukrowicz Nachbaur Die Komplexität des Einfachen

Begrüßung: Ulrich Müller

Einführung: Otto Kapfinger

Das Vorarlberger Architekturbüro von Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur wurde international vor allem durch das 2013 fertig gestellte „vorarlberg museum“ in Bregenz bekannt, dessen zeichenhafte Fassade sie gemeinsam mit dem Künstler Manfred Alois Mayr und dem Geometrie-Ingenieur Urs Beat Roth realisiert haben. Dieses Projekt ist bisheriger Höhepunkt der Arbeit, die Otto Kapfinger wie folgt beschreibt: Die forcierte Homogenität ihrer Bauten – materiell und formal – mag für manchen Geschmack eindimensional und fast hermetisch wirken. Sie ist aber bewusst „aufgeräumter“ Hintergrund für das eigentliche Ereignis der Räume: die Licht- und Sichtofferte in die Umgebung, die haptischen, olfaktorischen, funktionalen Werte…

Ihre erste Ausstellung in Deutschland ist deshalb bewusst zurückhaltend gestaltet und übersetzt so den Anspruch von „Bescheidenheit und Selbstverständlichkeit“, den die Architekten auch in ihrer Architektur vertreten. Zentrales Ausstellungselement ist ein überdimensionaler Arbeitstisch, auf dem Projektmappen und zahlreiche Materialmuster angeordnet sind. Sie thematisieren acht Projekte, die in einem jeweils unterschiedlichen örtlichen und landschaftlichen Kontext entstanden sind, und stehen für verschiedene Entwurfsstrategien. Die Mappen ermöglichen einen Einstieg in die Geschichte und Konzeption der Bauten. Ihre Umgebungen wiederum, aus denen Cukrowicz Nachbaur Materialität und Form ihrer Projekte ableiten, werden durch individuelle Materialspuren abgebildet, die zum Anfassen, Begreifen und Kombinieren gedacht sind.

Eine mit einer Holzstruktur bedruckte Folie in den Schaufenstern taucht den Galerieraum in ein gedämpftes Licht. Diese Atmosphäre animiert den Besucher zur Vertiefung und Konzentration. Vor der Galerie befinden sich zudem zwei Holzstapel, wie sie üblicherweise für die Lufttrocknung von Holzprofilen errichtet werden. Sie dienen als Sitzbänke und stellen im übertragenen Sinne eine Verbindung zwischen dem waldreichen Wirkungsraum Region und dem Aktionsraum Großstadt her.

Parallel zur Ausstellung erscheint die erste umfassende Monografie bei Park Books, Zürich. Wie in einem Logbuch werden die auch in der Ausstellung gezeigten acht Projekte durch Pläne und Texte der Architekten vorgestellt. Sie werden durch Essays von Florian Aicher, Otto Kapfinger, Florian Medicus und Rainer Köberl, Beiträgen der Künstler Urs Beat Roth, Manfred Alois Mayr und Florian Pumhösl sowie Texten der beiden Schriftsteller Wolfgang Hermann und Wolfgang Mörth ergänzt. Ein Auszug mit über 100 Bauten und Projekten aus dem Werkverzeichnis bietet einen eindrucksvollen Überblick über das Schaffen von Cukrowicz Nachbaur seit 1992.

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