Eröffnung
Begrüßung: Birgitte Tovborg Jensen, Kulturattaché Königlich Dänische Botschaft Berlin
Einführung: Isolde Nagel, Birgit Kjærsgaad, Performance: Kinya Tsuruyama (Butoh)
Mit seinem Jahresprogramm in 2018 A Radical City geht A trans auf Spurensuche nach radikalen Ausdrucks- und Erscheinungsformen im Gesellschaftlichen und räumlichen Kontext. Das Herausschälen der Wurzeln (lat. radix), dem Ursprünglichen, wie das Erleben von Extremen soll den Erfahrungshorizont weiten und eine Transformation bestehender Lebensgefühle ermöglichen. Was ist die Wurzel der Radikalität und was verstehen wir unter radikaler Stadt? Es ist schon eine Weile her, dass radikale Stadtutopien diskutiert wurden. Aber man liest häufiger darüber, dass sich Stadtbewohner radikalisieren oder ganze Gebiete sich wegen radikaler Tendenzen zu No-Go-Areas entwickeln. Radikalität kann ganz allgemein betrachtet für die Einleitung eines Wandels stehen. Im Rückblick auf diesen Wandel erscheint diese Radikalität oft zwangsläufig und sogar bewahrend. In der geplanten Serie soll Historisches und Utopisches durch die eingeladenen Protagonisten reflektiert und neu definiert werden. Im laufenden Prozess werden Stereotype, Glaubenssätze und Annahmen durch künstlerische Betrachtungsweisen und Arbeitsansätze über die eigenen Disziplinen hinaus hinterfragt.
Die Intention ist es, eine Plattform zu bieten für Bewusstseinsforscher, für die Diversität von Untersuchungen experimentelle Tendenzen, die zeitgenössische urbane Praktiken und Identitäten einbeziehen.
Die dänische Architektin Birgit Kjærsgaard beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Rezeption von asiatischen kulturellen Zeichensystemen und deren Metaphorik. Mit Verdensrum IV_Ryōkai Resist wird eine einmalige 3D-installation geschaffen, die auf einem japanischen Meditationsritual und dem Wissen über beseelte Landschaften in Japan basiert. Sie vereint eine asiatische Betrachtung und Philosophie von perfekter Harmonie mit expressivem (Butoh) Tanz. Jede Kultur hat ihren eigenen Ausdruck von Zeit, der Bezug nimmt auf Mythen und Geschichte wie auf unser tägliches Erleben und unsere Existenz. Die Installation spricht eine langsamere Art und Weise der Rezeption an.
Künstlerisch interpretiert wird eine östliche Tradition und Philosophie, die sich auf den Gedanken konzentriert. Im Falle des Butoh-Tanzes wird Gedanke und Bewegung gleich gesetzt, Geist und Körper vereinigen sich in Harmonie. Kontextualisiert wird diese Idee durch die Überlagerung eines ursprünglichen Meditationsrituals, das durch Mönche in den Kōyasanbergen südlich der Metropole von Osaka lebendig gehalten wird, und dem radikalen Ausdruck des zeitgenössischen Butoh Tanzes. Der Betrachter als Bewusstseinforscher wird Teil einer Reise durch Landschaft, Geist und Raum.
Happy Talk: 10.2. 2018 16 – 18 Uhr, performance: Andy Ninvalle
LIVE Performances:
20.1.2018: Kinya Tsuruyama
27.1.2018: Momo Sanno
3.2.2018: Brigitte Westkemper
jeweils 16 – 18 Uhr