Ende 2005 fand im ehemaligen Berliner Palast der Republik die Ausstellung 36x27x10 statt. Sie zeigte Kunst von in Berlin lebenden, international renommierten Künstlern und thematisierte damit die Problematik einer fehlenden Kunsthalle in Berlin. Auf Grund der enormen Resonanz entwickelten die Kulturmanagerin Constanze Kleiner und die Künstlerin Coco Kühn anschließend die Idee einer temporären Kunsthalle, die schnell zahlreiche Unterstützer fand. Anfang 2007 erfolgte neben der Finanzierungszusage durch die Stiftung Zukunft Berlin und den darin engagierten Kunstmäzen Dieter Rosenkranz auch das Engagement des Wiener Architekten Adolf Krischanitz als Planer für das visionäre Projekt.
Krischanitz hat bereits einen temporären Bau für die Kunsthalle Wien errichtet und für Berlin nun eine 56 x 20m große und 11m hohe Box konzipiert, die an der Nordwestecke des Schlossplatzes einen städtebaulichen Akzent setzt. Das Gebäude, das als Holzkonstruktion in Elementbauweise errichtet wird, beherbergt eine fast 600m² große Ausstellungshalle sowie Räume für Nebenfunktionen. Das Besondere daran ist die Fassadenhülle, die aller drei Monate von einem anderen Künstler gestaltet wird. Dadurch versinnbildlicht das Gebäude nicht nur das Potential der Berliner Kunstszene, sondern wird gleichsam zum Synonym für die sich ständig bewegende Metropole. Mit dieser Konzeption konnte sich der Entwurf Ende Oktober 2007 gegen die so genannte Wolke von Graft-Architekten durchsetzen und erhielt die offizielle Unterstützung des Berliner Senats. Baubeginn für das Projekt ist im Mai, die Eröffnung soll am 01. September sein. Neben den aktuellen Bauplänen zeigt die Ausstellung auch Entwürfe für die Bespielung der Fassade. Dafür haben wir acht Künstler eingeladen, Fassadenmodelle zu gestalten.
Fassadenmodelle:
Franz Ackermann, Valérie Favre, Olav Christopher Jenssen, Olaf Nicolai, Tal R, Anselm Reyle, Gerwald Rockenschaub, Corinne Wasmuht