Kleihues + Kleihues Kunst an Architektur

Eröffnung
Kleihues + Kleihues: Neubau BND Berlin, Repräsentative Vorfahrt (Perspektive: Stefan Lotz),

Kleihues + Kleihues: Neubau BND Berlin, Repräsentative Vorfahrt (Perspektive: Stefan Lotz)

Begrüßung: Ulrich Müller

Einführung: Arno Lederer

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Neubau für die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin. Neben dem städtebaulichen Zusammenhang und der äußeren Erscheinung dieses Großprojekts werden auch die vier Kunst-am-Bau-Projekte vorgestellt, die für das Gebäude entstehen.

Kleihues + Kleihues zeigt bislang in Deutschland unveröffentlichte Architekturvisualisierungen, die einen Ausblick auf das Projekt geben, wie es nach seiner Fertigstellung im Jahr 2014 erscheinen wird. Ergänzt werden die Renderings durch drei Modelle: Zwei 1:1 Fassadenausschnitte lassen die Materialien der Fassade – Naturstein und Aluminium – nicht nur optisch, sondern auch haptisch erleben. Die gesamten Ausmaße sowie der städtebauliche Zusammenhang werden über ein Stadtmodell veranschaulicht.

Für die vier vorgesehenen Kunststandorte im Hauptgebäude wurden die Entwürfe in entsprechenden Wettbewerben ermittelt. Sie fügen sich nicht nur inhaltlich und maßstäblich in die Architektur ein, sondern ergänzen und bereichern diese auf ihre jeweils spezifische Weise. In der repräsentativen Vorfahrt wird eine knapp 20 m lange Stahlskulptur von Stefan Sous die Besucher begrüßen. Sie interpretiert mit ihrer archaischen Form den Ernst und das Gewicht der Arbeit des BND. Das Künstlerduo Anette Haas / Friederike Tebbe installiert in den fast 100 m langen Übergängen zwischen den beiden Torhäusern und dem Hauptgebäude eine Art Gemäldegalerie. Sie besteht aus aneinandergereihten monochromen Bildern, die mit Decknamen und Orten aus der Geschichte des BND versehen sind. Für die Längsseiten der beiden Atrien schaffen Antje Schiffers und Thomas Sprenger große Wandgemälde, die sich auf die architektonische Gitterstruktur beziehen. Sie können nur aus der Distanz als Gesamtbilder wahrgenommen werden, aus der Nähe erscheinen sie wie abstrakte Zeichnungen. Auf den Terrassen zum Pankepark schließlich errichtet Ulrich Brüschke zwei 23 und 26 m hohe künstliche Palmen. Sie verknüpfen auf ironische Weise den anschließenden Landschaftsraum mit dem Bild getarnter Antennenmasten.

Durch seine zurückhaltende Architektursprache bildet der Neubau einen passenden Rahmen für die künstlerische Ausgestaltung. Kunst an Architektur zeigt, wie beide Genres sich bereichern können, ohne ihre jeweilige Autonomie zu verlieren.