Tabanlioglu Architects Recomposing AKM

Eröffnung
Tabanlioglu, Foto: Jan Bitter,

Tabanlioglu, Foto: Jan Bitter

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Begrüßung: Ulrich Müller

Einführung: Alexander Schwarz

Das Atatürk Kulturzentrum (AKM – Atatürk Kültür Merkezi) steht an der Ostseite des Taksim Platzes im Herzen von Istanbul. Es ist nicht nur eines der wichtigsten Kulturbauten in der Türkei, sondern auch ein herausragendes Beispiel der Architekturmoderne in der Türkei. Nachdem es 1969 fertiggestellt und 1977 nach einem Brand erneuert wurde ist es aktuell eine Ruine. Die wechselvolle Geschichte des AKM ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der modernen Türkei, samt allen ihren politischen und technologischen Entwicklungen.

Die Ausstellung thematisiert Architektur und Geschichte dieses Gebäudes in einer Art Collage. Dazu dienen neben Modellen vor allem die zahlreichen Artefakte aus dem Archiv von Murat Tabanlioglu. Pläne, Fotos, Bilder, Briefe und Mock-Ups veranschaulichen, wie Geschichte, Funktion und Architektur miteinander verwoben sind. Ergänzend werden die Planungen für den Umbau vorgestellt. Hier geht es sowohl um den städtischen Kontext als auch um die Herausforderung ein zeitgenössisches Opernhaus als komplexe Maschine zu entwerfen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei, wie die architektonische Struktur des AKM mit seiner ikonografischen Fassade erhalten werden kann. Diese Frage berührt eine zentrale Debatte zeitgenössischer Denkmalpflege. Denn während allerorts Gebäude aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert geschützt und erhalten werden, gilt das für moderne Gebäude aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht. Sie werden häufig einfach abgerissen – so wie das in Deutschland mit vielen Bauten der sogenannten Nachkriegsmoderne der Fall ist. Insofern kann das AKM als wichtige Fallstudie betrachtet werden.

Tabanlioglu Architects wird von den Partnern Murat Tabanlioglu und Melkan Gursel geführt. Der Gründer, Dr. Hayati Tabanlioglu, war auch der Architekt des Atatürk Kulturzentrums, so dass das Büro eine lange Tradition fortführt. Vom Hauptsitz in Istanbul und den Dependancen in Dubai, Doha, London und New York aus werden weltweit Projekte aller Größenordnungen realisiert. Dazu gehören unter anderem das Istanbul Museum of Modern Art, die Levent Loft & Loft Gardens in Istanbul, die Astana Train Station, das International Conference Center in Dakar, der Milas Bodrum International Airport, und die Wohnungen 118 East 59th Street in New York City.