Detail 5 / 2007
Uwe Schröder – Bauwerk

Review

Die „Architektur Galerie Berlin Werkraum“ zeigt noch bis zum 02. Juli 2007 die Ausstellung Bauwerk zum Haus von Uwe Schröder. Die Ausstellung behandelt zwei Themen: Zum Einen den privaten Hausbau als nicht alltägliche Herausforderung. Zum Anderen das Verhältnis von Architektur und Kunst bei der Projektrealisierung.

Zu beidem zeigt Schröder Lösungen, deren scheinbare Einfachheit überrascht. Sein Entwurf bietet ausreichend Platz für das Aufhängen bzw. –stellen von Kunst., was im heutigen Privathausbau nicht selbstverständlich ist. Besondere Räume, die ausschließlich der Präsentation von Kunst dienen, sucht man jedoch vergeblich. Die Konfiguration des Grundrisses steht vielmehr in der Tradition bürgerlichen Wohnens und ermöglicht sehr unterschiedliche Nutzungen. Dieses Vorgehen beantwortet die Frage nach der entwerferischen Intention des Architekten. Im Vordergrund steht für ihn die Schaffung eines in sich vollkommenen Gebäudes, für das er den Begriff „Bauwerk“ findet. Die Nutzung desselben ist – im Rahmen der Aufgabe – universal.

Ähnlich thematisiert Schröder den zweiten Aspekt: Denn weder in den Plänen noch auf den Fotos ist irgendein Kunstwerk zu sehen. Auf diese Weise führt Uwe Schröder sein Konzept auch auf der Ebene der Ausstellung fort: Architektur und Kunst sind für ihn eigenständige Genres, die erst nachträglich im Rahmen der Bauaufgabe eines Hauses für einen Kunstsammler zusammen geführt werden. Schröder zeigt, wie er eine spezielle Bauaufgabe im Rahmen übergeordneter Kategorien löst. In dem gleichen Maße, wie er für die Architektur Autonomie fordert, sichert er sie der Kunst zu.

In der Ausstellung stehen sich ein Negativmodell der Innenräume sowie digitale Sammlung mit sämtlichen Zeichnungen zum Projekt gegenüber. Diese Objekte sind durch eine Serie Fotografien von Stefan Müller ergänzt. Zur Ausstellung erscheint ein aufwendig gestalteter Katalog in Schuberform beim Gebr. Mann Verlag mit einem einleitenden Essay von Gerwin Zohlen.