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Architektur Galerie Berlin

Letters to the Mayor: Berlin – Architektur kommunizieren!

Sehr geehrter Herr Müller,

Berlin zählt unter anderem wegen seines kulturellen Angebots zu den angesagtesten Städten der Welt. Millionen Gäste besuchen die Theater, Konzerte und Museen, die mit großem Aufwand gepflegt und gehegt werden. Leider fehlt in diesem künstlerischen „Triumvirat“ die Architektur! Trotzdem die Gestaltung der gebauten Umwelt unser aller Sein und Zukunft betrifft, existiert kein zentraler Ort für deren Präsentation und Diskussion.

Zwar widmet sich eine enorm hohe Anzahl von kleineren Galerien, Einrichtungen etc. auf vielfältige Art der Architekturvermittlung. Sie werden in der Mehrzahl jedoch von Privatpersonen und Berufsverbänden betrieben, die immer nur Teilaspekte thematisieren. Ihre Arbeit basiert auf großem persönlichen Engagement bei gleichzeitig chronischer Unterfinanzierung, viele von ihnen sind durch steigende Mieten in ihrer Existenz bedroht.

Andere Städte sind uns in dieser Angelegenheit weit voraus: In Paris zum Beispiel gibt es die weltbekannte „Cité de l’architecture“, das „Architekturzentrum Wien“ ist ein Muss für jeden Besucher ebenso wie das „Canadian Centre for Architecture“ in Montreal. Für das „Dänische Architekturzentrum“ in Kopenhagen und das „MAAT – Museum of Art, Architecture and Technology“ in Lissabon wurden kürzlich sogar spektakuläre Neubauten eröffnet.

Für Berlin ist es also höchste Zeit zu handeln! Ein zentraler Ort – öffentlich finanziert und unabhängig, mit einem breiten Spektrum an Akteuren und Veranstaltungsformaten – wird ein Magnet für alle sein: Berliner, Gäste und zukünftige Generationen!

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Müller

 

Der Brief ist ein Beitrag für das globalen Ausstellungsprojekt, zu dem das Deutsche Architekturzentrum DAZ zusammen mit Storefront for Art and Architecture aus New York 100 internationale Architektinnen und Architekten sowie Akteurinnen und Akteure der Stadt eingeladen hat, ihre Anregungen für ein lebenswertes, zukunftsfähiges Berlin zu formulieren und diese direkt an die Regierung zu adressieren.
http://www.daz.de/de/letters-to-the-mayor-berlin/