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Architektur Galerie Berlin

Der Tagesspiegel Breit aufgestellt: Zwei Projekte Zürcher Baumeister

Jürgen Tietz

Wer in der globalisierten Architekturszene reüssieren will, muss die räumliche Umgebung von Entwürfen ganz besonders in seine Pläne einbeziehen. Mit ihren beiden Bildungsbauten, die EM2N im Werkraum der Architektur Galerie Berlin vorstellen (Karl-Marx-Allee 96, bis 4. Juli, Di – Fr 14 – 19, Sa 12 – 16 Uhr), begibt sich das erfolgreiche Zürcher Architekturbüro von Matthias Müller und Daniel Niggli gleich auf doppelte Ortssuche. Mit Modellen, Beamerpräsentation und Schwarzplänen verdeutlichen sie dabei den Besuchern Struktur und Größenverhältnisse ihrer Projekte: Weil der Umbau der massiven Betonstruktur des „Toni-Areals“ in Zürich-West als wirtschaftlicher galt als der Abriss, entschied man sich für die Erhaltung der ehemaligen Milchfabrik, aus der EM2N nun die neue Hochschule für Bildende Kunst entwickeln. Hinter einer silbrigen Fassade aus Streckmetall soll künftig ein „innerer Urbanismus“ entstehen, der auf die heterogene Struktur der Umgebung antwortet. Ebenfalls für 3000 Lernende ist die Schule in der neu gegründeten Stadt Ordos in China gedacht. Hier greift der Grundriss weit in die Fläche aus. So entsteht eine „offene Lernlandschaft“ aus vorwiegend flachen Bauten, die sich um weite Plätze gruppieren. Und Stadt geht in Landschaft über.