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Architektur Galerie Berlin

Der Tagesspiegel Immer an der Wand lang

Jürgen Tietz

Angesichts manch oberflächlicher Fassadendiskussion gerät leicht in Vergessenheit, dass Architektur vor allem Räume schafft. Sie wirken durch ihre Form wie die verwendeten Materialien und Farben. Das beweist die Ausstellung Hybrid, mit der die Architekten Antje Freiesleben und Johannes Modersohn gemeinsam mit Katrin von Maltzahn in der Architektur-Galerie Berlin eine spannende Versuchsanordnung entworfen haben (Karl-Marx-Allee 96, bis 3. Mai, Katalog 10 €). Dazu haben sie den white-cube der Galerie in drei kleinere Räume aufgeteilt: Den Eingangsraum zeichnet eine grünliche Rückwand aus Stein aus, die dem Entree eine kühl sachliche Note verleiht. An den Stirnwänden der Seitenräume sind Katrin von Maltzan „Stills“ zu sehen: Aus Kreisen komponierte Bilder in Primärfarben, die an den Blick durch ein Kaleidoskop oder Mandalas erinnern. Während sich die Stills in dem einen Raum zu einem großen Bildfeld zusammenfügen, erweisen sie sich in dem anderen als ein additives System unterschiedlicher Motive. So wird für die Besucher unmittelbar erlebbar, wie unterschiedliche Raumstimmungen entstehen.