zanderroth Pionier / Sozialen Wohnungsbau neu denken

Ausstellung
, zanderroth: Pionier / Sozialen Wohnungsbau neu denken (Foto: Jan Bitter)

zanderroth: Pionier / Sozialen Wohnungsbau neu denken (Foto: Jan Bitter)

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zanderroth: Pionier / Sozialen Wohnungsbau neu denken (Foto: Jan Bitter)

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zanderroth: Pionier / Sozialen Wohnungsbau neu denken (Foto: Jan Bitter)

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zanderroth: Pionier / Sozialen Wohnungsbau neu denken (Foto: Jan Bitter)

Alle sechs Minuten (/6‘) verliert Deutschland seit 30 Jahren eine Sozialwohnung, alleine in Berlin sind es 22 pro Tag. Seit 1987 ist der Bestand bundesweit von 4 auf 1 Million, in Berlin von 340.000 auf 100.000 gesunken. Über 70% der zwischen 1950 und 1990 realisierten Sozialwohnungen stehen somit nicht mehr als solche zur Verfügung.

Gleichzeitig ist Berlins Bevölkerung von 1990 bis 2022 um 417.000 Menschen gewachsen. Der Bau neuer Wohnungen hält mit diesem Bevölkerungszuwachs nicht Schritt und hat zu einem Verdrängungswettbewerb zwischen Gutverdienenden und Einkommensschwächeren geführt. Die Wohnungsnot trifft mittlerweile nicht nur Geringverdienende, sondern auch die so genannte Mittelschicht. Obwohl der drastische Verlust von bezahlbarem Wohnraum innerhalb der vergangenen 30 Jahre das wichtigste sozialpolitische Thema in Deutschland ist bleiben immobilienwirtschaftliche Lösungsansätze bislang unbeachtet.

Genau hier setzt die Ausstellung an. Mit Diagrammen, Zahlen und Tabellen veranschaulichen zanderroth das Ausmaß der Wohnungsnot und zeigen gleichzeitig ein Potential für deren Lösung auf: Durch gemischt genutzte Immobilien auf landeseigenen Flächen kann Berlin die Wohnungsnot spürbar reduzieren. Das dafür entwickelte Projekt „Pionier“ weist auf 10 beispielhaften Grundstücken detailliert nach, wie bezahlbare Wohnungen einschließlich der dafür Infrastruktur realisiert werden können. Der „Pionier“ ist somit nicht nur ein Architekturprojekt, sondern ein wirksames Werkzeug zur Reduzierung des Wohnungsmangels.

zanderroth wurde 1999 von Sascha Zander und Christian Roth in Berlin gegründet und entwickelt seit dem Wohnungsbauten in allen Größenordnungen – von der Blockrandschließung über Siedlungen bis hin zu Stadterweiterungen. Bekannt wurde zanderroth durch architektonisch anspruchsvolle und innovative Wohnungsbauprojekte in Berlin. Dabei musste das Büro lernen, dass für ein optimales Ergebnis das Verständnis der gesamten Wertschöpfung einer Immobilie notwendig ist. Deshalb stehen Umsetzbarkeit und Finanzierung gleichberechtigt neben Lebenswert, Qualität und Nachhaltigkeit im Fokus der Arbeit von zanderroth. Aktuell hat das Büro das Leichtbetongebäude Magazinstraße (Berlin) fertiggestellt und arbeitet u.a. am städtebaulichen Entwurf Belsenpark II (Düsseldorf).